Der Panamakanal: Ein Must-See in Panama City?

Von Santa Catalina und der Isla Coiba machen wir uns auf den Weg in Panamas Hauptstadt: Panama City. Von den insgesamt 4 Millionen Landeseinwohnern leben knapp ein Viertel in der Metropole am Pazifik. Mit der modernen Stadt mag man einiges verbinden – die gläserne Skyline im Miami-Stil oder die fast noch heiße Affäre um die Panama Papers und dutzende Briefkastenfirmen.

Panama City Skyline
Panama City Skyline

Auf jeden Fall aber: den weltberühmten Panamakanal.

Aber wie interessant ist eine Besichtigung des Kanals wirklich?

Überall in der Stadt werden kostspielige Touren angeboten. Nach etwas Recherche beschließen wir, den Kanal auf eigene Faust zu erkunden. Dies kann man im Miraflores Besucherzentrum, das direkt an der gleichnamigen Schleuse gelegen ist. Vom großen Albrook-Busterminal fahren regelmäßig Busse zum Zentrum. Für die 15-minütige Fahrt mit den modernen Metrobussen zahlt man gerade mal 0,35 USD und man wird direkt vor dem Eingang abgesetzt. Die Information im Lonely Planet, man müsse von der Bushaltestelle noch eine Viertelstunde laufen, ist also veraltet 😉

Das vierstöckige Zentrum beherbergt ein Museum, ein kleines Kino, in dem ein Film zum Erbau des Kanals gezeigt wird sowie ein Restaurant und mehrere Aussichtsterrassen mit Blick auf die Schleuse. Der Eintritt kostet 15 USD pro Person. Als wir dort ankommen, erfahren wir, dass innerhalb der nächsten Stunde tatsächlich ein Schiff durchgeschleust werden soll – wir haben also Glück! Wir sichern uns schon einmal einen Platz auf einer der Terrassen unmittelbar über dem Panamakanal.

Schleuse Miraflores am Panamakanal
Blick auf die Miraflores Schleuse

Links von uns der Pazifik, rechts von uns der Atlantik bzw. das Karibische Meer, vor uns die Miraflores-Schleuse. Jetzt heißt es: warten. Insgesamt dauert es 8 bis 10 Stunden, bis ein Schiff den kompletten Kanal von 80 km Länge durchquert hat.

Übrigens…

Der höchste Preis, den ein Schiff zahlt, um den Panamakanal durchqueren zu dürfen, beträgt fast eine halbe Million USD! Und trotzdem ist dies zeit- und kosteneffizienter, als die 15.000 km weite Alternativroute zu nehmen, die einmal komplett um Südamerika herumführen würde. Dies macht den Panamakanal zum wohl wichtigsten Schifffahrtsweg der Welt! Das bauliche Meisterwerk hat leider auch viele Opfer gefordert: 22.000 Arbeiter sollen bei der Errichtung ihr Leben verloren haben.

Auch, wenn wir uns sonst nicht sonderlich für Schifffahrt interessieren, staunen wir nicht schlecht, als wir den Ozeanriesen zum ersten Mal erspähen. 5.000 Toyotas werden in diesem Ungetüm gerade zurück nach Japan transportiert. Der Transport des Schiffs durch den engen Kanal ist zentimetergenaue Maßarbeit. Kein Wunder: jedes Schiff der Welt wird exakt so angefertigt, dass es durch den Panamakanal passt.

Schiff nähert sich auf dem Panamakanal
Das Schiff nähert sich
Maßarbeit am Panamakanal
Maßarbeit am Panamakanal

Dann verharrt der Ozeanriese einige Minuten an Ort und Stelle, während das Wasser aus der Schleuse abgepumpt wird, um den Unterschied der Wasserspiegel zwischen Pazifik und Atlantik auszugleichen. Ganz langsam beginnen sich die Tore der Schleuse zu öffnen.

Warten am Panamakanal
Warten am Panamakanal

Das Schiff setzt sich in Bewegung und zieht unter staunenden Blicken und hundert klickenden Fotoapparaten am Besucherzentrum vorbei. Auch für die Arbeiter auf dem Schiff selbst ist der Anblick des Besucherzentrums nach vielen Tagen auf hoher See eine willkommene Abwechslung.

Dann ist es geschafft, die Schleusentore schließen sich wieder. Noch ein letzter Blick, bevor sich das Schiff entfernt und seinen Weg durch Panama fortsetzt.Ein letzter Blick auf den Panamakanal

Nachdem das Schiff von dannen ist, widmen wir uns dem Museum, in dem man alles über den Bau und die Erweiterung des Panamakanals erfährt. Außerdem gibt es eine kleine Ausstellung über einheimische Tierarten, die im umliegenden Regenwald beheimatet sind. Um das Restaurant machen wir aufgrund der horrenden Preise einen großen Bogen, auch wenn das Buffet mit Blick auf den Kanal verlockend ist.

Unser Fazit zum Besucherzentrum am Panamakanal

Für uns hat sich das Miraflores Besucherzentrum gut geeignet, um Teile des Panamakanals zu besichtigen und die Durchschleusung eines Schiffs zu beobachten. Wer stärker am Thema interessiert ist und noch näher ans Geschehen ran will, für den lohnt sich sicher auch eine der ganztägigen Touren, bei denen man selbst im Boot auf dem Kanal entlangfährt. Klar, dass man hierfür tiefer in die Tasche greifen muss.

Insgesamt war der Besuch des Kanals und insbesondere die Durchschleusung des Schiffs sehr beeindruckend und wir würden den Panamakanal durchaus als „Must-See“ in Panama City bezeichnen. Es empfiehlt sich jedoch der Besuch während der Stoßzeiten der Schiffe (9 – 12 Uhr und 15 – 17 Uhr), sodass man eine Durchschleusung live miterleben kann. Andernfalls ist der Kanal wenig spektakulär.

enjoy your journey!

5 Kommentare

  1. Hallo eure Tour wird ja immer interasander wie man aus den schönen Bildern erkennen kann .
    Nach dem Urlaub ( eine Woche Bayern ) werden wir alles genauer anschauen .

    Es grüssen Klaus & Ingrid

    1. Dann wünschen wir euch einen schönen Urlaub und gute Erholung! 🙂 Wir sind seit gestern in Mexiko, es wird sicher nicht langweilig 😉 Liebe Grüße, Lisa und Markus

  2. Wirklich sehr eindruckscksvolle Infos von euch – vielen Dank dafür!!!
    Freut mich, dass euch anscheinden alles sehr gut gefällt – ist aber sicher manchmal auch stressig, oder?

    Ich bleibe bei euch, liebe Grüße Robert

    1. Hallo Robert, es gefällt uns wirklich gut. All zu stressig war es bisher nicht, aber wir nehmen uns auch ausreichend Zeit für alles, um nicht von einem Ort zum anderen hetzen zu müssen. Zeit haben wir ja Gott sei Dank 🙂 Seit gestern sind wir in Mexiko (der Flug war schrecklich), heute haben wir schon die Maya-Ruinen von Tulum gesehen. Mal schauen, was uns sonst noch hier erwartet 🙂 Liebe Grüße, Lisa

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