Petri Heil! Wir fischen in Bocas del Toro

In unseren letzten Tagen auf Bastimentos erfüllt uns unser „Capitano“ Hernando einen Wunsch und nimmt uns mit zum Fischen in Bocas del Toro. Hernando ist hier auf der Insel geboren und aufgewachsen und wohl schon sein ganzes Leben lang Bootsfahrer. Dementsprechend groß sind seine Kenntnisse hinsichtlich der lokalen Tier- und Pflanzenwelt sowie der Wetterverhältnisse. Mit wem würde man lieber Fischen gehen?

Wer nun an eine übliche Angel denkt, liegt allerdings daneben. Das Gerät besteht hier aus einer handelsüblichen Plastikflasche (Wasser, Essig, Öl, Cola – egal, was mal drin war), um die eine Schnur gewickelt wird. Ans andere Ende einen Haken und ein Stück Blei angebunden – fertig. Diese einfache Konstruktion scheint sich seit Generationen zu bewähren. Wie wir schon beobachtet haben, bleibt auch der Nachwuchs der Insel der Idee treu:

Kinder fischen in Bocas del Toro mit Plastikflasche
Kinder fischen in Bocas del Toro mit Plastikflasche

Zwischen der Isla Bastimentos und der Isla Solarte fahren wir mit unserem Motorboot zunächst dicht an kleinen Mangroveninselchen entlang. Dort halten wir Ausschau nach Sardinenschwärmen, die uns später als Köder dienen sollen. Das Prinzip ist in der Theorie recht einfach: wo sich Pelikane aufhalten, sollte es auch Fische geben.

Doch leider sind die Sardinen, die wir im Wasser erspähen, viel zu klein. Auch nach einer Stunde und mehreren Versuchen an verschiedenen Plätzen bleiben wir erfolglos. Doch dann treffen wir auf einen anderen Angler, der wohl mehr Glück hatte und in seinem Boot einen großen Eimer voll Sardinen vorweisen kann. Er überlässt uns etwas von seiner Ausbeute und damit kann es losgehen!

Sardinen als Köder beim Fischen in Bocas del Toro
Sardinen als Köder beim Fischen in Bocas del Toro

Auch Markus und ich bekommen unsere eigenen „Angeln“, die Hernando schon für uns vorbereitet hat. Zwei bis drei Sardinen auf den Haken gesteckt und ab damit ins Meer. Die Plastikflasche bleibt im Boot liegen, die Schnur wickelt man einmal um den Zeigefinger, sodass man bei einem Biss die Vibration spüren kann.

Nur wenig später habe ich auch schon den ersten Biss! Jetzt heißt es schnell sein und die Schnur mit beiden Händen aus dem Wasser ziehen. Tatsächlich hängt der Fisch noch am Haken. Laut unserem Kapitän ein „Lane Snapper“. Jedoch misst er in der Länge nicht viel mehr als 10 cm und so werfen wir ihn zurück ins Wasser. Dann hat auch Markus Glück und fängt einen „Ground Fish“. Auch dieser ist nicht wirklich groß, aber wir behalten ihn. Schließlich ist es für Markus der erste Fang seines Lebens ;-):

Markus beim Fischen in Bocas del Toro
Markus‘ erster Fang

Während wir mehrere Male unseren Ankerplatz wechseln, ist es doch meistens die gleiche Art, die beißt: der „Lane Snapper“. Auch ein kleines Exemplar eines Jackfish kann ich aus dem Wasser ziehen  sowie einen „Red Hind Grouper“ (aus der Barsch-Familie):

Lisa fängt einen Barsch beim Fischen in Bocas del Toro
Lisas Ausbeute: ein Barsch

Markus Spannungsmoment: er spürt eine Vibration und versucht, die Schnur aus dem Wasser zu ziehen. Dabei gibt es mehr Widerstand als sonst und er muss deutlich mehr Kraft aufwenden. Plötzlich reißt die Schnur! Ob er sich nur in einer Koralle verfangen hat oder doch einen 30 kg Barrakuda am Haken hatte – wir werden es nie erfahren…

Auch, wenn der ganz große Fang ausbleibt, sind wir beim Fischen in Bocas del Toro doch recht erfolgreich und können nach etwa vier Stunden 11 der Tiere mit nach Hause nehmen:

Ausbeute vom Fischen in Bocas del Toro
Die Ausbeute kann sich sehen lassen

Zurück im Hostel, hilft uns Hernando sogar noch beim Säubern und Ausnehmen.

Fünf der Fische landen dann in der Pfanne und schließlich auf unseren Tellern:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert