Mithilfe unserer Hostelmama vereinbaren wir einen Deal mit Euphrates Car Rental<\/a>, die uns am kommenden Morgen um 8 Uhr abholen und den Mietwagen \u00fcbergeben wollen – funktioniert alles anstandslos. Mit ausreichend Wasser und zwei Lunchboxen ausgestattet, machen wir uns also auf den Weg Richtung Westen. Ungef\u00e4hres Ziel f\u00fcr den ersten Tag soll San Ignacio<\/strong> an der Grenze zu Guatemala <\/span>sein. Uns wurde au\u00dferdem ein Abstecher in das Mountain Pine Ridge Mountain Forest Reserve<\/strong> empfohlen, das unter anderem mit H\u00f6hlen und Wasserf\u00e4llen lockt. Der gut ausgebaute Western Highway f\u00fchrt uns zun\u00e4chst durch flaches, gr\u00fcnes Land, dann vorbei an der verschlafenen Hauptstadt Belmopan, sp\u00e4ter durch kleine D\u00f6rfer bis nach San Ignacio.<\/p>\n Bevor wir ins Reservat fahren, wollen wir die \u00dcbernachtungsm\u00f6glichkeiten f\u00fcr den ersten Tag checken. Den Gedanken, die Nacht im Auto zu verbringen, haben wir aufgrund der Hitze n\u00e4mlich recht schnell wieder verworfen. Im Voraus haben wir einen Campingplatz in San Ignacio ausfindig gemacht, der wohl auch Zelte vermieten soll. Als wir dort gegen 10 Uhr ankommen, ist allerdings kein Mitarbeiter anzutreffen. Da es Sonntag ist und das bei den gl\u00e4ubigen Belizians wirklich noch Bedeutung hat, m\u00f6chten wir etwas warten. Als aber eine Dreiviertelstunde sp\u00e4ter immer noch keiner auftaucht, entscheiden wir, doch direkt ins Reservat zu fahren und sp\u00e4ter auf gut Gl\u00fcck zur\u00fcckzukehren.<\/p>\n Also wieder raus aus der Stadt und runter vom Highway. Weg von asphaltierter Stra\u00dfe und rein ins Abenteuer. Beim Anblick des Sand-Schotter-Schlagloch-Gemischs, das auf uns wartet, wird uns etwas mulmig zumute und wir beten, dass unser Auto das mitmacht. Alleine bis zum offiziellen Eingang brauchen wir etwa eine Stunde – und das sind gerade mal 20 km… An der klapprigen Eingangsh\u00fctte k\u00f6nnen wir einfach passieren, eine Geb\u00fchr wird nicht f\u00e4llig. Die Landschaft wechselt pl\u00f6tzlich von Palmen, Lianen und anderem tropischen Gew\u00e4chs zu r\u00f6tlichem Sand, Felsen und Pinienb\u00e4umen. Irgendwie habe ich nun mehr das Gef\u00fchl, in einem kanadischen Nationalpark zu sein, als in Zentralamerika nahe der Karibik. Und zwischendurch immer ein pr\u00fcfender Blick: Ist das Auto noch heil?<\/p>\n Um die Mittagszeit erreichen wir einen der sehenswerten Spots im Reservat: die Rio On Pools<\/strong>. Wir stellen unser Auto ab und steigen hinunter zum Fluss. Auch hier w\u00fcrde es mich nicht wundern, wenn ein Grizzly auftaucht und nach Lachsen fischt – es w\u00fcrde gut ins Bild passen. Wie ich es mir erhofft hatte, sitzen wir nun auf den Felsen, schauen auf den Fluss und essen unser Sandwich. Dann geht es zur Erfrischung in die „Pools“, die die Natur hier geschaffen hat. Im Wasser treffen wir auf eine amerikanische Familie, die uns einen Besuch der Rio Frio Cave<\/strong> im Reservat empfiehlt. Diese liegt auch nur wenige Kilometer von den Pools entfernt und 20 Minuten sp\u00e4ter stellen wir dort unser Auto ab. Die Flora wirkt hier gleich wieder etwas tropischer. Die H\u00f6hle ist auf der anderen Seite ge\u00f6ffnet, so f\u00e4llt genug Licht hinein, die Stalagtiten erkennen zu k\u00f6nnen. In f\u00fcnf Minuten ist man einmal durchgelaufen. Ist sicherlich ganz nett, aber wer zuvor schon andere H\u00f6hlen gesehen hat, wird nicht unbedingt beeindruckt sein. Da es schon Nachmittag ist und wir das Reservat angesichts der „Stra\u00dfen“bedingungen im Hellen verlassen wollen, verzichten wir auf den 1000 ft Waterfall, der nochmal ein kleiner Umweg w\u00e4re. Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir wieder San Ignacio und fahren zur\u00fcck zum Campingplatz. Diesmal haben wir mehr Gl\u00fcck und treffen auf die Besitzer, Zelte gibt es derzeit allerdings keine zu mieten. So entscheiden wir uns f\u00fcr eine der Holzh\u00fctten auf der Wiese.<\/p>\n Nach dem Check-out geht der Roadtrip durch Belize heute weiter. Wir m\u00f6chten \u00fcber den Hummingbird Highway Richtung S\u00fcden und wieder Richtung K\u00fcste. Kurz vor San Ignacio hatte ich, Lisa, am vorherigen Tag ein Schild gesehen, das auf das „National Goat and Sheep Breeding Center“ hinweist. Und da ich Ziegen und Schafe ziemlich cool finde, beschlie\u00dfen wir, einfach mal dort vorbeizufahren. Nach einer Meile Schotterweg erreichen wir die Farm und k\u00f6nnen schon von Weitem einige der Tiere erkennen. Frech fahren wir einfach mal auf das Gel\u00e4nde, wo uns ein Mann an das Sekretariat im B\u00fcrogeb\u00e4ude verweist. Dort sollen wir uns als Besucher eintragen und prompt entscheidet einer der Mitarbeiter, uns eine private F\u00fchrung zu geben. Er f\u00fchrt uns \u00fcber das Gel\u00e4nde und erkl\u00e4rt, dass es sich um ein Projekt des belizianischen Ministrys of Agriculture and Environment handelt, wo Ziegen und Schafe kontrolliert vermehrt werden, um sie an Bauern zu verkaufen. Wir verbringen bestimmt eine Dreiviertelstunde auf der Farm und alle unsere Fragen werden beantwortet. Eine tolle \u00dcberraschung, so viel hatten wir uns von unserem Besuch ja gar nicht erwartet! Gleichzeitig scheinen sich die Mitarbeiter zu freuen, dass wir so interessiert an ihrem Projekt sind und versorgen uns abschlie\u00dfend noch mit Informationsmaterial.<\/p>\n Weiter geht es nach Spanish Lookout<\/strong>, ein Mennonitendorf n\u00f6rdlich des Western Highway, das weite Teile von Belize mit seinen Agrarprodukten versorgt. Die evangelischen Freikirchler sind im 18. Jahrhundert aus Mitteleuropa, auch Deutschland, wegen Verfolgung nach Nordamerika geflohen. Die Auspr\u00e4gungen der Mennoniten sind unterschiedlich stark, teilweise werden Fortschritt und der Einsatz von Maschinen komplett abgelehnt. Frieden, Harmonie und Familie sind hingegen sehr wichtige Aspekte. Die meisten Mennoniten sind Farmer – so ist auch Spanish Lookout eher eine weitl\u00e4ufige Ansammlung von Bauernh\u00f6fen, als ein kompaktes Dorf. Einen eindeutigen Ortskern sucht man vergebens.<\/p>\n Vorbei an Belmopan, biegen wir nun auf den bekannten Hummingbird Highway ab, der uns durch unglaublich gr\u00fcne und h\u00fcgelige Landschaft f\u00fchrt. Postkartenaussicht! Nach einiger Zeit erreichen wir den bekannten Blue Hole National Park, dessen Eingang direkt am Highway liegt. Da das Blue Hole jedoch Cenoten \u00e4hnelt, die wir bereits in Mexiko<\/a> besucht haben, entscheiden wir, diesen zu \u00fcberspringen. Stattdessen m\u00f6chten wir in den Five Blues Lake National Park<\/strong>, der etwa 15 km entfernt liegt. Der See, der dem Park seinen Namen gibt, soll angeblich in f\u00fcnf verschiedenen Blaut\u00f6nen glitzern. Viel mehr wissen wir nicht, aber wie auch am Vortag, fahren wir einfach mal auf gut Gl\u00fcck dorthin. Zumindest versuchen wir es…<\/p>\n Innerhalb von zwei Stunden abseits der Stra\u00dfe\u00a0begegnen wir kaum einer Menschenseele, au\u00dfer zwei einheimischer Bauern mit Machete, die uns verwundert ansehen. M<\/span>it dem Auto geht es gef\u00fchlt durchs Nirgendwo, \u00fcber Schotterpisten, \u00fcbelste Schlagl\u00f6cher und durch ein Flussbett. Und: Den See haben wir nicht gefunden. Ja, das passiert eben, wenn man „abseits der ausgetrampelten Pfade“ unterwegs sein will.<\/p>\n
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<\/p>\nRoadtrip durch Belize – Tag 1
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\nRoadtrip durch Belize – Tag 2
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![\"Roadtrip](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2018\/07\/fluss-e1532011176583.jpg\")
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