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Ankunft in Lalibela und Organisation der Tour<\/h3>\n
Von Bahir Dar erreichen wir Lalibela nach nur einer halben Stunde Flug. Der Weg vom Flughafen in die Stadt ist weiter als erwartet, aber \u00fcber unsere Unterkunft, dem Blue Nile Guest House<\/a>, haben wir vorab einen Transfer organisiert. Am Hotel wartet bereits ein Guide auf uns, mit dem wir f\u00fcr den kommenden Tag eine Tour vereinbaren, um die Felsenkirchen von Lalibela zu besichtigen. Insgesamt handelt es sich um zehn St\u00fcck, f\u00fcr die die Stadt ein Kombiticket anbietet. Mit 50 USD pro Person ist dies auf den ersten Blick nicht g\u00fcnstig. Allerdings erfahren wir, dass das Ticket f\u00fcnf Tage lang g\u00fcltig ist. Man kann sich den Besuch der Kirchen also entweder entspannt aufteilen oder die Kirchen sogar mehrmals besichtigen \u2013 auch das ist erlaubt. Das Eintrittsgeld kommt den knapp 1000 Priestern zugute, die in Lalibela leben sowie einem Waisenhaus der Kirche. Der Guide verlangt f\u00fcr seine Dienste 25 USD pro Person. Wir verabreden uns f\u00fcr den kommenden Morgen, 8 Uhr.<\/p>\n Da die Kirchen im Zentrum von Lalibela und auch recht nahe beieinander liegen, kann man diese bequem zu Fu\u00df erkunden. Unser erster Weg am Morgen f\u00fchrt uns zum Ticketoffice, wo wir unser Kombiticket f\u00fcr den Besuch der Kirchen kaufen. Den Betrag von 50 USD k\u00f6nnen wir in der lokalen W\u00e4hrung begleichen, nach einem Ausweis wird nicht gefragt. Im gleichen Geb\u00e4ude befindet sich auch ein kleines Museum, in dem wir unsere Tour starten. Es erinnert mich stark an die Museen, die wir auch schon in Addis Abeba<\/a> oder in Aksum<\/a> besucht haben: man kann die Kronen von Kaisern bestaunen, deren Umh\u00e4nge, alte Kreuze und Bibeln sowie weitere Gegenst\u00e4nde des einstigen, allt\u00e4glichen Lebens. Vom Ticketoffice f\u00fchrt eine Treppe hinauf auf das Gel\u00e4nde, auf dem sich die erste Gruppe von Kirchen befindet. Die Felskirchen sind n\u00e4mlich in insgesamt drei Gruppen eingeteilt – diese Einteilung entspricht laut Guide deren zeitlicher Entstehung. Bevor wir uns der ersten Kirche widmen, bekommen wir von unserem Guide noch ein paar Hintergrundinfos.<\/p>\n Lalibela hie\u00df nicht immer so. Urspr\u00fcnglich hie\u00df die Stadt Roha, bis sie nach dem Kaiser Gebra Maskal Lalibela benannt wurde, der ab Ende des 11. Jahrhunderts die Felsenkirchen errichten lie\u00df. Inspiriert dazu wurde er auf seiner Pilgerreise nach Jerusalem, auf der er beschloss, diese Stadt in seiner Heimat zu imitieren und ein entsprechendes \u201eNeu-Jerusalem\u201c in \u00c4thiopien zu gr\u00fcnden. Wie auch in Aksum, d\u00fcrfen in Lalibela keine Moscheen errichtet werden, da es sich um einen heiligen Ort und eine Pilgerst\u00e4tte des Christentums handelt. 23,5 Jahre und 40.000 Arbeiter soll es laut unseres Guides gebraucht haben, die Kirchen aus den Felsen zu hauen. Er selbst ist wie viele andere Gl\u00e4ubige fest davon \u00fcberzeugt, dass dies nur mit der Hilfe von Engeln m\u00f6glich war. Tats\u00e4chlich fragt man sich, wie es mit blo\u00dfer Menschenkraft und sp\u00e4rlichem Werkzeug machbar gewesen sein soll, aus der harten Basaltlava solche beeindruckenden\u00a0Kirchen zu hauen. Schlie\u00dflich wurden die Kirchen nicht von unten errichtet, sondern die Gesteinsschichten wurden von oben St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck m\u00fchsam\u00a0abgeschlagen – und das bis zu 15 Meter tief.<\/p>\n Die erste Kirche, die wir uns ansehen, ist die Bete Medhane Alem<\/em>. Hierbei handelt es sich nicht nur um die gr\u00f6\u00dfte monolithische (freistehende) Felsenkirche von Lalibela, sondern auch der ganzen Welt! Zum Schutz vor Niederschlag und der Sonne ist sie seit ein paar Jahren von einem Dach bedeckt. Au\u00dferdem sind einige S\u00e4ulen im Au\u00dfenbereich von den Italienern in den 1950er Jahren\u00a0restauriert worden, nachdem sie durch ein Erdbeben im 16. Jahrhundert stark besch\u00e4digt worden sind.\u00a0Nachdem wir die Kirche einmal umrundet haben, d\u00fcrfen wir auch eintreten. Wie immer ohne Schuhe. Gut gefallen mir das Deckengew\u00f6lbe und die Fenster in Kreuzform.<\/span><\/p>\n Weiter geht es durch einen kleinen Gang im Felsen zu den n\u00e4chsten drei Kirchen, die sich auf einem gemeinsamen Areal befinden, das auch mit einem Dach gesch\u00fctzt ist:<\/p>\n Das Wort <\/span>Bete <\/em>bedeutet \u00fcbrigens\u00a0<\/span>„Haus von“.\u00a0<\/span>Bete Maryam steht zentral auf dem Areal und ist vermutlich die \u00e4lteste der Felskirchen. Rechts vor ihr ist ein Wasserbecken in den Felsen eingelassen. Wir nehmen an, dass es sich um ein Taufbecken handelte. Doch tats\u00e4chlich ist der Zweck ein anderer: dem Wasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt und so nehmen auch heute noch unfruchtbare Frauen hier ein Bad, um ihren Kinderwunsch doch noch Realit\u00e4t werden zu lassen. Bevor wir die Bete Maryam betreten, schauen wir uns zun\u00e4chst die beiden kleineren Kirchen Bete Danagel und Bete Meskel an. Es handelt sich um zwei der kleinsten Kirchen von Lalibela \u2013 und dennoch sind sie im Inneren wie gewohnt in drei separate Bereiche (f\u00fcr M\u00e4nner, f\u00fcr Frauen, f\u00fcr den Klerus) unterteilt und besitzen drei verschiedene Eing\u00e4nge. Unser Guide fragt nach, ob wir den Segen von einem Priester erhalten m\u00f6chten. Da kann man wohl schlecht nein sagen. Auch, wenn ich mir den Teil der Prozedur, bei dem man das metallene Kreuz in der Hand des Priesters dreimal k\u00fcsst, aus hygienischen Gr\u00fcnden gerne gespart h\u00e4tte.<\/p>\n Die Kirche Bete Maryam beeindruckt mich dann vor allem von innen. Sie ist aufwendig verziert, an den W\u00e4nden und der Decke findet man unz\u00e4hlige Gem\u00e4lde, Fresken und Reliefs mit religi\u00f6ser Bedeutung.<\/p>\n Wir umrunden das Areal einmal und erklimmen schlie\u00dflich den Felsen, der das Gel\u00e4nde umgibt, sodass wir einen Blick von oben auf die Kirchen werfen k\u00f6nnen. In dieser Perspektive finde ich sie noch beeindruckender, denn erst so wird einem richtig bewusst, wie tief die Gottesh\u00e4user in den Felsen gehauen worden sind.\u00a0Durch einen Gang im Felsen erreichen wir auch schon die n\u00e4chsten Kirchen sowie das Grab von Adam. Hier ein paar Eindr\u00fccke:<\/p>\n Zu Fu\u00df gelangen wir innerhalb weniger Minuten zur n\u00e4chsten Gruppe der Felsenkirchen von Lalibela. Jedoch besteht diese „Gruppe“ nur aus einer Kirche, die zugleich die wohl bekannteste des Landes ist: Bete Giorgis<\/em> oder auch Bet Giyorgis<\/em>. Schon von weitem ist die beeindruckende, ber\u00fchmte Kreuzform der Kirche zu erkennen. Auf einem H\u00fcgel verweilen wir einen Augenblick, bevor wir uns n\u00e4hern. Bete Giorgis ist ein beliebter Ort f\u00fcr Pilger. An Weihnachten, das in \u00c4thiopien im Januar gefeiert wird, sollen zwischen 10.000 und 20.000 Gl\u00e4ubige hier herkommen!<\/p>\n Zudem ist es die am besten erhaltene der Felskirchen von Lalibela. Schlie\u00dflich kommt sie bisher ganz ohne \u00dcberdachung und ohne Restaurierung aus. Grund daf\u00fcr ist unter anderem das Drainagensystem, das Niederschlagswasser von ihrer nat\u00fcrlichen Decke abf\u00fchrt.\u00a0Wir steigen nun vom H\u00fcgel hinab, um uns das Meisterwerk auch aus der N\u00e4he zu betrachten.<\/span><\/p>\n Der Eingang ist versteckt und liegt ein paar Meter entfernt: durch einen schmalen Gang bahnt man sich seinen Weg durch den Felsen, bis man vor der Bete Giorgis steht. Im Inneren ist die Kirche \u00fcberraschend schlicht.<\/span> Nun legen wir eine gezwungene Mittagspause ein, denn es ist kurz vor 12 Uhr und damit naht das Mittagsgebet, w\u00e4hrend dem die Kirchen f\u00fcr Touristen geschlossen sind. Mit einem Tuk Tuk fahren wir zu einem nahegelegenen Restaurant, anschlie\u00dfend k\u00f6nnen wir zur\u00fcck in unser Hotel und bis 15 Uhr entspannen.<\/p>\n Um 15 Uhr treffen wir uns wieder mit unserem Guide f\u00fcr den zweiten Teil der Tour. Die \u00f6stliche Gruppe der Felsenkirchen von Lalibela steht am Nachmittag auf dem Programm. Unter diesen gibt es zwei Gottesh\u00e4user, von denen vermutet wird, sie h\u00e4tten nicht immer religi\u00f6sen Zwecken gedient. Grund f\u00fcr die Annahme ist zum Beispiel, dass sie von au\u00dfen nicht als Kirchen zu erkennen sind. An den Fassaden sind keinerlei christliche Symbole zu finden. Die Geb\u00e4uden k\u00f6nnten stattdessen der k\u00f6niglichen Familie als Aufenthalts- oder sogar Zufluchtsort bei Gefahr gedient haben. Dies w\u00fcrde die teilweise versteckten Eing\u00e4nge erkl\u00e4ren.<\/p>\n Spannend ist, dass wir etwa 35 Meter durch einen stockdunklen Tunnel gehen d\u00fcrfen. Ich meine wirklich stockdunkel – wir sehen nicht mal unsere eigene Hand vor Augen. Um unbeschadet ans andere Ende zu kommen, tasten wir uns mit dem rechten Arm entlang der rechten Wand und mit dem linken Arm entlang der Decke. Sicherlich nichts f\u00fcr Menschen mit Platzangst und auch ich bin froh, als wir nach kurzer Zeit wieder einen Lichtschein sehen und am Ende des Tunnels angelangt sind, wo eine weitere unscheinbare Kirche auf uns wartet.<\/p>\n Es gibt in der dritten Gruppe allerdings auch Kirchen, die als solche klar erkennbar sind. Darunter auch die Lieblingskirche unseres Guides, wie er uns stolz erkl\u00e4rt. Hier residiert wieder ein Priester, der gerne sein Gewand f\u00fcr uns anlegt. Die K\u00fcss-das-Kreuz-Prozedur bleibt uns diesmal erspart.<\/p>\n Durch einen schmalen Gang im Felsen erreichen wir die letzte Kirche, die wir uns heute anschauen: die Bete Emanuel. Sie unterscheidet sich von anderem, indem sie nicht von oben, sondern seitlich in den Felsen gehauen wurde. Es handelt sich nicht um eine freistehende Kirche, da lediglich ihre Fassade zu sehen ist – die drei anderen Seiten sind in den Felsen integriert.<\/p>\n Die Tour endet auf einem nahegelegenen H\u00fcgel, von dem aus man einen tollen Blick \u00fcber Lalibela und die bergige Landschaft hat. Sogar einige der Kirchen sind von hier aus zu erkennen. Die Tour endet im Restaurant Ben Abeba<\/a>, das architektonisch ein Hingucker ist und einen weiten Blick \u00fcber Lalibelas Umland bietet. Der Sonnenuntergang ist ein gelungener Abschluss. F\u00fcr uns sind die Felsenkirchen von Lalibela das Highlight unseres vierw\u00f6chigen Aufenthalts in \u00c4thiopien. Der Eintritt von 50 USD scheint auf den ersten Blick recht hochpreisig – wenn man das Ticket aber mehrfach nutzt (bis zu 5 Tage g\u00fcltig), relativiert sich der Preis wieder. Auch wir sind zwei Tage nach unserer Tour nochmal zur\u00fcckgekehrt zu der Kirche, die uns am meisten beeindruckt hat: Bete Giorgis. Etwa eine Stunde sa\u00dfen wir ungest\u00f6rt oberhalb der Kirche im Schatten und haben einfach nur das Geschehen beobachtet.<\/p>\n enjoy your journey!<\/em><\/p>\n
\nTagestour \u2013 Die Felsenkirchen von Lalibela<\/h3>\n
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\nDie Felsenkirchen von Lalibela – N\u00f6rdliche Gruppe<\/h4>\n
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\nDie Felsenkirchen von Lalibela – Westliche Gruppe – Bete Giorgis<\/h4>\n
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\n![\"Giorgis](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/Giorgis-innen-1024x681.jpg\")
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\nDie Felsenkirchen von Lalibela – \u00d6stliche Gruppe<\/h4>\n
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<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>![\"Bete](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/Bete-Emanuel-Fassade-e1554040791218.jpg\")
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>![\"Bete](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/Bete-Emanuel-Gl\u00e4ubige-e1554040819837.jpg\")
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>\n\t\t<\/div>\n\n![\"Restaurant](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/Restaurant-mit-Aussicht-1024x679.jpg\")
\n![\"Sonnenuntergang](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/Sonnenuntergang-Lalibela-1024x683.jpg\")
<\/p>\n
\nUnser Fazit – Die Felsenkirchen von Lalibela<\/h3>\n