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Nicoya Halbinsel: Playas de Coco, Tamarindo, Montezuma

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Nach ein paar Tagen in San José und dessen Umgebung, möchten wir die verregnete Hauptstadt verlassen und in der Hoffnung auf etwas Strand und Sonne die Karibikküste ansteuern. Um 14 Uhr soll der Bus nach Puerto Viejo abfahren. Als wir am Terminal Atlántico Norte ankommen, herrscht jedoch gähnende Leere. „Heute fährt kein Bus mehr“, heißt es dort. Grund seien die Streiks im Land, die sich in den letzten Tagen schon angedeutet hatten und nun schlimmer geworden sind. Viele Straßen seien von Demonstranten blockiert und nach Limón, der bedeutenden Hafenstadt, gäbe es für Busse kein Durchkommen. Ein großzügiger Taxifahrer bietet uns zu einem Wucherpreis seine Dienste an, die wir dankend ablehnen. Doch was nun? Die paar Einheimischen, die sich noch am Busterminal rumtreiben, sind sich alle einig, dass die Streiks zunehmen werden und man die Hauptstadt am besten so schnell wie möglich verlassen sollte.

Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns, unsere Pläne umzuwerfen und statt der Karibik- die Pazifikküste im Westen des Landes anzusteuern – genauer gesagt, die Nicoya Halbinsel. Die Straßen in diese Richtung wären weniger blockiert (da sie für den Handel nicht so relevant sind) und mit etwas Glück könnten wir noch einen Bus erwischen. Mit einem Taxi also schnell zum Terminal von Pulmitan und tatsächlich: der Bus ins 220 km entfernte Liberia, das man gut als Ausgangspunkt nutzen kann, fährt heute noch!

Es konnte ja keiner ahnen, dass wir für diese Strecke anstatt der normalen vier Stunden trotzdem fast acht brauchen würden… Denn auch hier hatten sich mehrere Demonstranten versammelt, um gegen die neu geplante Steuererhebung der Regierung anzugehen. So ist es schon fast 22 Uhr, als wir in Liberia ankommen – natürlich ohne Hotelreservierung. Wir steuern das erstbeste Hostel an und klopfen an der Tür. Der Nachtwächter öffnet und erklärt uns, dass wegen Renovierung geschlossen ist. Aber für ein paar Dollar schließt er uns ein Dreibettzimmer auf und serviert uns am Morgen sogar frischen Kaffee. Bester Mann!


Von Liberia nach Playas del Coco auf der Nicoya Halbinsel

Als nächstes Ziel haben wir uns spontan Playas del Coco auf der Nicoya Halbinsel ausgeguckt. Von Liberia fährt der Pulmitan-Bus in nur einer Stunde an den sonnigen Küstenort. Das Hotel M&M Garden House hat neben einem Pool auch noch drei Betten für uns frei und so hat sich letztendlich ja doch alles zum Guten gewendet. Restaurants mit frischen Fischgerichten und Strandbars mit kaltem Bier gibt es im Ort zudem reichlich – was will man mehr?Nicoya Hostel Playas del Coco

Den nahegelegenen Dive Shop Deep Blue Diving suchen wir auf, um uns über das Tauch- und Schnorchelangebot zu informieren. Doddl entscheidet sich für einen Discover Dive, Markus macht zwei weitere Fun Dives und ich darf die beiden als Schnorchler begleiten. Bevor es am nächsten Tag ins Meer geht, erfolgt zunächst noch die Einweisung für Doddls Schnupperkurs – praktischerweise im Pool unserer Unterkunft.

Tauchen und Schnorcheln in der Bucht Papagayo vor Playas del Coco

Treffpunkt ist um 8 Uhr in der Tauchschule, von wo aus wir die wenigen Meter bis zum Meer laufen. Praktischerweise wurde alles Equipment schon auf das Boot verladen, so kann es direkt losgehen. Nur etwa 10 Minuten sind wir auf dem Boot in der Bucht Papagayo unterwegs, bis wir den ersten Dive Spot erreichen. Ich bin die einzige Schnorchlerin und trotzdem ist ein Guide nur für mich dabei, der mich unter Wasser begleiten wird. Die Sicht ist für pazifische Verhältnisse wirklich super und auch mit den Meerestieren haben wir Glück. Schon beim ersten Schnorchel-/ Tauchgang entdecken wir einen Adlerrochen, eine Hawksbill-Schildkröte und zwei kleine Weißspitzen-Riffhaie, die sich in einer Felsspalte verstecken. Doddl sieht sogar noch ein größeres Exemplar eines Weißspitzen-Riffhais, der nur wenige Meter an ihm vorbeischwimmt.

Der zweite Dive Spot bietet uns außer ein paar Muränen und natürlich Fischen nicht all zu viel. Die Männer umtauchen ein kleines Schiffswrack, an dem sich oft viele Haie tummeln sollen – doch nicht so heute. So machen wir uns wieder auf den Rückweg.


Über Liberia ins Surferparadies Tamarindo

Von Playas del Coco möchten wir auf der Nicoya Halbinsel weiter in den Süden reisen, genauer gesagt nach Tamarindo. Aus Playas fährt allerdings kein direkter Bus nach Tamarindo. Man kann entweder aus Playas rausfahren bis zur Kreuzung und dort auf den Bus warten, der aus Liberia kommt. Oder man fährt wieder zurück nach Liberia und steigt dort am Terminal in den Direktbus. Wir entscheiden uns für letztere Variante. Damit sind wir insgesamt zwischen vier und fünf Stunden unterwegs, bis wir Tamarindo erreichen.

Unsere Unterkunft, das Hostel La Botella de Leche liegt am Ende der Hauptstraße, die eine Kurve macht. Das Zentrum mit seinen vielen Restaurants, Bars, Souvenirshops, Boutiquen und vor allem Surfschulen ist trotzdem in ein paar Gehminuten zu erreichen.

Schlüpfende Schildkröten am Playa Ostional

Unser Reiseführer, der , spricht von der Möglichkeit, in Tamarindos Umgebung nachts Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Auf Nachfrage in unserer Unterkunft erfahren wir jedoch, dass gerade die Zeit des Schlüpfens ist – noch besser! So buchen wir mithilfe des Hostels eine Tour für den nächsten Tag (55 USD p.P.). Bereits um 4 Uhr in der Früh werden wir von einem Van abgeholt und fahren etwa eine Stunde gen Süden bis zum Playa Ostional.

Die Tour wird durchgeführt von der Asociacion de Guias Locales de Ostional. Die Community hat sich eigenständig dem Schutz der Meeresschildkröten verschrieben, unterstützt die Kleinen beim Schlüpfen und hält Fressfeinde wie Krabben oder Vögel fern. Gemeinsam gehen wir den kurzen Weg bis zum Strand und so langsam geht die Sonne auf.Sonnenaufgang Nicoya

Schon bald entdecken wir die ersten Schildkröten, die rasch Richtung Meer krabbeln. Sie sind noch viel kleiner, als ich sie mir vorgestellt hatte! Doch der Guide drängt uns, noch ein Stück weiterzugehen. Wir erreichen einen Strandabschnitt, an dem überall kleine Stöcke in den Sand gesteckt wurden, um die unterirdischen Nester zu markieren. Während ringsum schon einige Schildkröten zum Wasser kriechen, beginnt allmählich das Schlüpfen anderer Nester. Zu Beginn schaut nur ein Köpfchen aus dem Sand – dann werden es immer mehr und auf einmal kommen teilweise hunderte Schildkröten aus dem Boden zum Vorschein.

Wie du auf dem zweiten Bild sehen kannst, unterstützen die Guides den Schlüpfprozess, indem sie beim Ausbuddeln nachhelfen. Dies dient dazu, dass die jungen Schildkröten schnell an Sauerstoff kommen. Doch leider können nicht alle gerettet werden. Selbst wenn die Kleinen es lebendig an die Oberfläche schaffen, liegt noch immer der Weg bis ins Meer vor ihnen. Dieser ist nicht nur unglaublich lang, sondern auch gefährlich: überall lauern die Fressfeinde auf.Feinde

So überleben von 1000 geschlüpften Turtles letztendlich gerade mal 2 – 5!

Etwa zwei Stunden verbringen wir am Strand und beobachten das Geschehen. Einige der Kleinen begleiten wir Schritt für Schritt von ihrem Nest bis in die Fluten.

Übrigens: es schien uns so, als könnte man das Schlüpfen der Schildkröten auch auf eigene Faust beobachten, indem man am frühen Morgen einfach selbständig zum Playa Ostional fährt. Am Zugang zum Strand sind uns keine Kontrollen oder Ähnliches aufgefallen. Die gebuchte Tour von Tamarindo aus beinhaltete letztendlich eigentlich nur den einstündigen Transport – und einen Kaffee :-). Gerade wenn man näher am Playa Ostional wohnt, zum Beispiel in Nosara, lässt sich das Spektakel sicher  auch eigenständig besuchen.


Am südlichsten Zipfel von Nicoya: Montezuma & Reserva Natural Cabo Blanco

Als nächstes möchten wir nach Montezuma, ganz im Süden der Nicoya Halbinsel. Mit dem Bus gestaltet sich das allerdings schwieriger als gedacht – der öffentliche Nahverkehr auf der Halbinsel ist eher mäßig ausgebaut, genau wie die Straßen. So entscheiden wir uns kurzerhand wieder für einen Mietwagen. Mithilfe unserer Unterkunft buchen wir einen Wagen bei Solid Car Rental, den wir erst eine Woche später wieder in San José abgeben müssen. Das schenkt uns viel Flexibilität und spart uns jede Menge Zeit.

Von Tamarindo machen wir uns auf den Weg ins 180 km entfernte Montezuma. Zwischenzeitlich ist die Straße nicht mehr als eine Schotterpiste mit Schlaglöchern und so brauchen wir etwa 4 Stunden bis zum Ziel. Die Holzbungalows von Luna Llena, die am Ortseingang im Wald verteilt liegen, werden für die nächsten zwei Nächte unsere neue Unterkunft. Besonders entzückend: die lärmenden Brüllaffen in den Baumwipfeln um uns herum!Brüllaffe

Montezuma gilt als kleines Hippiedorf – im überschaubaren Ortskern rund um den Park bieten Straßenkünstler selbstgefertigten Schmuck und Energiesteine an. Wenige Meter weiter bieten die Rastafari diverses zum Rauchen an. So wird Montezuma von den Einheimischen gerne auch Montefuma genannt (span. fumar = rauchen).

Ausflug ins Reserva Natural Cabo Blanco

Der Grund, weshalb wir in Montezuma unterkommen, ist das Reserva Natural Cabo Blanco – Costa Ricas ältester Nationalpark. Durch seine Abgeschiedenheit ganz im Süden der Nicoya Halbinsel, ist der Park alles andere als überlaufen und kann eine reichhaltige Flora und Fauna aufweisen. Ein schwedisch-dänisches Paar hat dieses erstes Naturschutzgebiet 1963 gegründet, als es feststellte, dass viele Tierarten nach und nach verschwanden. Langsam konnten sich die Bestände glücklicherweise erholen.

Mit unserem Mietwagen fahren wir circa eine halbe Stunde auf einer Schotterpiste entlang der Küste, bis wir den Eingang des Reservats erreichen. Auch ein Bus verkehrt wohl ab Montezuma, jedoch ist fraglich, ob und wann dieser wieder zurückfährt. So ist der Mietwagen wohl die beste Option oder man hofft auf nette Menschen, die einen per Anhalter mitnehmen. Dort angekommen, treffen wir bereits auf dem Parkplatz auf einen neugierigen Nasenbär.Nasenbär Montezuma

In Gedenken an das Gründerpaar gibt es im Park heute einen dänischen und einen schwedischen Wanderweg – 1,5 bzw. 10 km lang. Wir entscheiden uns für den längeren Trek, der 5 km durch den feuchten Wald zu einem Strand führt und wieder zurück. Der Weg ist mäßig anstrengend. Was einem mehr zu schaffen macht, als die gelegentlichen Anstiege, ist sicher die enorm hohe Luftfeuchtigkeit. Dennoch bietet die Strecke einige Highlights, wie riesige Baumwurzeln, die an der Oberfläche gedeihen, oder Flussüberquerungen.

Es raschelt im Gebüsch und wir entdecken ein Nagetier, das an ein übergroßes Meerschweinchen erinnert: es handelt sich um ein Agouti. Genau so schnell ist es auch wieder im Dickicht verschwunden und so bleibt nur ein unscharfer Schnappschuss.Agouti

Zwischen 2 und 2,5 Stunden sind wir unterwegs, bis wir den Strand erreichen. Zunächst entdecken wir einen prächtigen Leguan, der sich auf einem Baumstamm sonnt. Kurz darauf werde ich auf eine große Gruppe von Nasenbären aufmerksam. Bestimmt 30 ausgewachsene Tiere und Junge tollen am Strand umher und machen sich über die Überreste her, die die Menschen an den Picknicktischen hinterlassen haben.

Auch der Strand ist eine Augenweide und der Kontrast zwischen den strahlend weißen Kieselsteinen und dem türkisfarbenen Meer gibt ein schönes Bild ab. Die Wellen des Pazifiks sind wie so oft ziemlich rau, doch für eine kleine Abkühlung genügt es allemal.Strand Nicoya

Nach einer halbstündigen Pause machen wir uns wieder auf den Rückweg, schließlich liegen weitere 5 km vor uns. Wir werden noch einmal belohnt und zwar durch den Anblick der Primaten, die man immer hört, bevor man sie sieht: Brüllaffen.

Insgesamt benötigen wir für die Wanderung 4,5 Stunden. Da der Park bereits um 16 Uhr schließt, empfiehlt es sich, rechtzeitig zu starten, v.a., wenn man den langen „Schwedenweg“ geht.

enjoy your journey!

2 Kommentare

  1. Sehr schöne Aufnahmen und gute Erklärung eurer Tour durch den Nationalpark . Schön anzusehen die niedlichen
    Schildkröten Wie klein die wirklich sind sieht man am besten als auf dem weg zum Wasser zwischen den Füßen,
    ( ich denke es sind die von Lisa ) sind.
    So und jetzt nehme ich mir euren nächsten Beitrag vor. Eure Grüße wurden übermittelt ,, danke “ .

    Es grüßen Klaus und Ingrid.

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