Nach dem Achtelfinale des Copa Sudamericana im Maracana<\/a>, ist unser zweites Spiel in Rio de Janeiro nun ein Ligaspiel der Brasilianischen Serie A. Es findet im Stadion der olympischen Sommerspiele von 2016 statt. F\u00fcr den Ground existieren alternative Bezeichnung wie \u201eEngenh\u00e3o\u201c (bezieht sich auf das Stadtviertel) oder auch \u201eEst\u00e1dio N\u00edlton Santos\u201c (nach einer Vereinslegende von Botafogo benannt). Vor Ort f\u00e4llt mir auf, dass die Kurven hinter den Toren etwas unfertig aussehen. Als h\u00e4tten die Erbauer sich daf\u00fcr entscheiden nur den Unterrang fertigzustellen. Nach kurzer Recherche wird klar: F\u00fcr die Olympiade wurden die Kurven aufgestockt und danach wieder verkleinert. Geblieben sind die Gerippe aus Beton.<\/p>\n Ich bin froh, ein Spiel dieser Kategorie zu sehen. Immerhin treffen zwei brasilianische Traditionsvereine aufeinander. F\u00fcr den FC Santos haben der legend\u00e4re Pel\u00e9 sowie Neymar, Z\u00e9 Roberto, Robinho und Diego gespielt. Au\u00dferdem gewann man achtmal die Meisterschaft, dreimal die Copa Libertadores und auch zweimal den Weltpokal. Botafogo wurde zweimal Meister und ist Heimat einiger Weltmeister der Jahre 1958, 1962 und 1970.<\/p>\n Das Stadion ist deutlich weiter vom Zentrum bzw. der Copacabana entfernt als das Maracan\u00e3<\/a>. Mit den \u00f6ffentlichen Verkehrsmitteln braucht man ca. eine Stunde bis zum Stadion. Auch vom Stadtteil Botafogo selbst. Aufgrund einer Mischung aus Bequemlichkeit und Zeitdruck entscheiden wir uns, mit dem Taxi zum Stadion zu fahren. Gute 50 Minuten und mehrere Staus sp\u00e4ter sowie 30 Euro weniger in der Tasche kommen wir am falschen Ende des Stadions raus. Es empfiehlt sich also doch, die Metro-Verbindungen genauer zu checken, um zumindest g\u00fcnstiger zu bleiben.<\/p>\n Direkt am Stadion. Tickets k\u00f6nnen auch nur vor der jeweiligen Trib\u00fcne gekauft werden. Also laufen wir auf die andere Seite des Stadions, weil wir in den Heimbereich wollen. Vorab habe ich mich hier<\/a> \u00fcber die Ticketpreise und die Trib\u00fcnen informiert. Weitere Informationen kann man auch hier abrufen: http:\/\/www.botafogo.com.br\/estadioniltonsantos\/ingressos.php<\/a><\/p>\n Um Lisa f\u00fcr die jeweilige Partie einzustimmen oder auch die Wartezeit vor dem Anpfiff zu \u00fcberbr\u00fccken, schaue ich mir vorab die Spielerkader der Kontrahenten an. Wenn ich bekannte Namen finde und dazugeh\u00f6rige Infos kenne, dann gibt es ein kurzes Briefing f\u00fcr Lisa (ob sie will oder nicht). So auch dieses Mal. Gro\u00dfe Namen sucht man bei Botafogo allerdings vergeblich. Allein der ehemalige brasilianische Nationaltorh\u00fcter Jefferson ist mir bekannt. Der sa\u00df beim legend\u00e4ren 7:1 in Belo Horizonte auf der Bank.<\/p>\n Beim FC Santos erkenne ich Bruno Henrique wieder. Der war in Wolfsburg eher m\u00e4\u00dfig erfolgreich, hat dabei aber einmal Real Madrid schwindlig gespielt. Auch Ricardo Oliveira und Nilmar sind Kennern ein Begriff. Star des FC Santos ist der aktuelle Nationalspieler Lucas Lima. Den h\u00e4tte es im Sommer fast nach Barcelona gezogen.<\/p>\n Das Bl\u00f6de: keiner dieser Jungs spielt. Denn beide Teams waren am vorherigen Donnerstag in der Copa Libertadores (s\u00fcdamerikanische Champions League) im Einsatz.<\/p>\n Nun gut, gespielt wird trotzdem und auch ein paar hundert Anh\u00e4nger des FC Santos haben es zum Spiel geschafft. Nach den olympischen Spielen haben die Gastgeber die Sitze ausgetauscht. Aus Blau wurde Schwarz-Wei\u00df, wobei mehr Schwarz als Wei\u00df verwendet wurde. Seltsame Farbe f\u00fcr Trib\u00fcnensitze. Und dann gibt es auch noch die Laufbahn und andere Leichtathletikanlagen\u2026<\/p>\n Letztlich ist Santos f\u00fcr einen Tabellendritten erschreckend harmlos, was wohl an den fehlenden Stars liegt. Nur zu Spielbeginn bestimmt der Favorit das Spiel. Mit zunehmender Spieldauer kann sich Botafogo befreien und wird gef\u00e4hrlicher. Mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause entscheiden die Gastgeber das Spiel. Die Fans singen und feuern die Mannschaft an und sind trotz ihrer geringen Zahl recht laut. Es ist kein hochkar\u00e4tiges Spiel und das Tempo eher niedrig. Botafogo kommt auch in der zweiten Halbzeit zu ein paar Chancen und f\u00e4hrt einen verdienten Heimsieg ein. Die 5780 Zuschauer gehen nach Hause.<\/p>\n Da spielt nun Botafogo als Mieter in einem zu gro\u00dfen Stadion mit Laufbahn und weit von zu Hause entfernt. Irgendwie seltsam…<\/p>\nWie kommt man zum Olympiastadion in Rio de Janeiro?<\/h4>\n
Wo haben wir die Tickets gekauft?<\/h4>\n
Vor und w\u00e4hrend des Spiels<\/h4>\n