Kein leichter Start<\/h3>\n
Von Mombasa kommend, erreichen wir am sp\u00e4ten Abend den Flughafen der Hauptstadt. Was uns noch bevorsteht, ist die Einreise in Addis Abeba und das damit verbundene Beschaffen der Visa. Laut des Ausw\u00e4rtigen Amts ist dies f\u00fcr deutsche Staatsb\u00fcrger bei Ankunft am Flughafen von Addis Abeba m\u00f6glich. Als wir nach kurzer Wartezeit zum Schalter gebeten werden und den f\u00e4lligen Betrag von 50 US-Dollar pro Person mit der Kreditkarte zahlen wollen, sch\u00fcttelt der Mann nur den Kopf: „Card machines no working!“ Gut, das ist jetzt nichts, was uns aus der Ruhe bringen k\u00f6nnte. Da wir kein Bargeld bei uns tragen, sage ich dem Beamten, dass ich schnell zum Bankautomaten um die Ecke husche und dort US-Dollar abhebe. Er sch\u00fcttelt erneut den Kopf. Am Automaten k\u00f6nne man nur Birr, die \u00e4thiopische W\u00e4hrung, abheben und die akzeptieren sie f\u00fcr das Visum nicht. Hmm\u2026 Ich ziehe den letzten Joker, der mir einf\u00e4llt und schlage vor: lokale W\u00e4hrung abheben und bei der Wechselstube in USD tauschen. Da zuckt der Herr nur mit den Schultern. W\u00e4hrend Markus bei den Schaltern wartet, eile ich zu einer der beiden Wechselstuben und frage nach. „No, not possible. We do not give US-Dollars.“ Ein kurzer Test am Bankautomat best\u00e4tigt dann auch die Tatsache, dass dieser nur Birr ausgibt. Ich \u00fcberbringe Markus die Nachricht und eile nochmal zur\u00fcck zur zweiten Wechselstube. Der Herr dahinter spricht etwas besseres Englisch und kann mir erkl\u00e4ren, dass es am gesamten Flughafen nicht m\u00f6glich ist, an US-Dollar zu kommen. Soll hier bei der Einreise in Addis Abeba f\u00fcr uns also schon alles vorbei sein?<\/em><\/p>\n Zur\u00fcck am Schalter gebe ich die Info an die Beamten weiter. In der Zwischenzeit hat sich unser Fall n\u00e4mlich unter ihnen rumgesprochen, aber weiterhelfen kann uns trotzdem keiner. Alle scheinen gleich ratlos. Auf Markus Frage, ob wir denn jetzt zur\u00fcck ins Flugzeug steigen sollten, k\u00f6nnen sie nur unbeholfen lachen. Mittlerweile versuchen wir seit \u00fcber einer Stunde, eine L\u00f6sung zu finden. Irgendwann signalisieren uns die Beamten, wir k\u00f6nnten ja doch einmal die Kreditkartenmaschine probieren. Klappt nat\u00fcrlich… nicht! Es vergeht bestimmt eine weitere halbe Stunde, bis ein Vorschlag kommt: sie stellen uns eine ID-Karte aus, mit der wir den Flughafen verlassen d\u00fcrfen. Sobald wir gen\u00fcgend US-Dollar auftreiben konnten, kommen wir zur\u00fcck, um die Visa zu bezahlen. Bis dahin behalten sie unsere Reisep\u00e4sse…<\/p>\n Reisep\u00e4sse abgeben?<\/em> Es gibt wohl nicht viel Schlimmeres, was einem Reisenden passieren kann. Aber an diesem Abend sehen wir keine andere M\u00f6glichkeit. Z\u00e4hneknirschend \u00fcberreichen wir der Immigrationsbeh\u00f6rde also unsere P\u00e4sse, dann d\u00fcrfen wir gehen. Zwei Stunden nach der Landung entdecken wir immerhin unser Gep\u00e4ck recht schnell. Nicht so allerdings unseren Fahrer, der uns ins Hotel bringen soll. Wie h\u00e4tte es auch anders sein sollen? Ein anderer Mann bietet uns kurzerhand seine Fahrdienste an. Als wir bereits in seinem Auto sitzen und er die Hoteladresse nochmal pr\u00fcft, stellt er fest, dass es weiter ist als angenommen und er uns doch nicht fahren kann. Wir steigen also wieder aus und laufen dabei unserem offiziellen Hotelfahrer direkt in die Arme – ein Licht am Ende des Tunnels! Nach einer halben Stunde erreichen wir endlich das Brooklyn Hotel Addis Ababa<\/a> im Norden der Stadt. Immerhin das war eine gute Wahl und das Bett ist an diesem Abend ein wahrer Segen.<\/p>\n Das einzige Ziel am n\u00e4chsten Tag: unsere P\u00e4sse wieder bekommen! Nachdem es mir auch bei der nationalen Bank nicht m\u00f6glich war, US-Dollar zu bekommen, erl\u00f6sen uns letztendlich drei deutsche Reisende. Diese haben noch ausreichend Dollar bei sich, sodass wir mit ihnen tauschen k\u00f6nnen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle! Na dann – wieder auf zum Flughafen. Von Minute zu Minute werde ich unruhiger und als wir das Terminal betreten, sp\u00fcre ich, dass ich leicht zittere. Den Trubel um mich herum nehme ich heute nur am Rande wahr. Seit etwa 16 Stunden kreisen meine Gedanken nur um die eine Frage: Werden wir unsere P\u00e4sse jemals wiedersehen? <\/em><\/p>\n Wie uns gesagt wurde, suchen wir im Terminal das Passport Lost Office der Immigration und schildern dort unseren Fall. Einziger Kommentar der Dame: „You have 100 USD?“ Angespannt \u00fcberreiche ich das Geld. Und tats\u00e4chlich: im Gegenzug erhalten wir unsere P\u00e4sse zur\u00fcck. Das Bangen hat nach 16 Stunden endlich ein Ende und wir beschlie\u00dfen, mit Addis Abeba noch einmal ganz bei Null zu beginnen. Es kann nur besser werden und wir sind mehr als gespannt auf die kommenden vier Wochen in diesem interessanten Land.\u00a0In unserem n\u00e4chsten Artikel stellen wir dir die Sehensw\u00fcrdigkeiten von Addis Abeba vor.<\/p>\n enjoy your journey!<\/em><\/p>\n![\"no](\"http:\/\/enjoy-your-journey.de\/wp-content\/uploads\/2019\/03\/no-passport.jpg\")
<\/p>\nAuf gro\u00dfer Mission<\/h3>\n