Saure Cocktails, fünf Faultiere und ein ertrunkenes Handy: Rückblick nach einer Woche arbeiten

Seit genau einer Woche befinden wir uns nun auf der Isla Bastimentos in Panama. Genauso lange wohnen und arbeiten wir bereits im Hostal El Jaguar. Zeit für einen kleinen Rückblick.

Vom Besitzer Arnulfo „El Jaguar“ und seinem Team sind wir herzlich empfangen und aufgenommen worden. Für täglich 10 Arbeitsstunden an 5 Tagen pro Woche (5 ich / 5 Markus) bekommen wir hier ein kleines Zimmer mit Doppelbett, eigenem Bad und Ventilator zur freien Verfügung.

Einfaches Doppelzimmer
Einfaches Doppelzimmer

Außerdem erhalten wir zusätzlich etwas Taschengeld für den Einkauf von Lebensmitteln zu unserer Verpflegung. Eine super Möglichkeit, um an den täglichen Ausgaben zu sparen – besonders in einem vergleichsweise teuren Reiseland wie Panama.

Wir stellen euch unser Hostel vor

Das Hostal El Jaguar ist auf Holzpfählen direkt auf dem karibischen Meer gebaut. Am ersten Tag führt uns Arnulfo durch die Unterkunft, zeigt uns die 12 Zimmer, erklärt uns einen typischen Arbeitstag und alles, was sonst noch wichtig ist. Wie fast alle Unterkünfte hier auf der Insel, ist El Jaguar sehr einfach gehalten. Hier und da ein paar Ameisen, Moskitos, kein warmes Wasser, kein Schnickschnack. Dennoch sind die Zimmer sauber und praktisch ausgestattet. Die offenen Bereiche auf dem Deck (Veranda mit Bar, Sitzgelegenheiten und bunten Hängematten) sind liebevoll gestaltet und Arnulfo ist immer bemüht, etwas für seine Gäste zu optimieren oder einen Bereich aufzuhübschen.

Drei kleine Supermärkte sind zu Fuß erreichbar und so kann man sich in der offenen Gemeinschaftsküche recht günstig selbst verpflegen. Vom Sonnendeck aus führt ein Steg ins Wasser, wo man sogar baden kann. Markus hat hier auch schon einen Barracuda erspäht! Besonderheiten sind außerdem, dass das Hostel eigene Motorboote besitzt und somit eigenständig Tagestouren anbieten kann.

Unser Tourangebot
Unser Tourangebot

Unser Kapitän Hernando (ein Cousin von Arnulfo) steht den Gästen fast rund um die Uhr für Ausflüge oder für den Transport auf andere Inseln zur Verfügung. Zudem vermieten wir Kayaks und Schnorchelsets.

Einblick in unsere Arbeitstage

Mittlerweile fühlen wir uns hier im Hostel schon recht heimisch und kennen uns ziemlich gut aus. In der ersten Woche haben wir im Wechsel jeweils die Schichten von 12 – 17 Uhr und 17 – 22 Uhr übernommen. Es gibt zwar jeden Tag etwas zu tun, aber man merkt dennoch, dass so langsam die Regenzeit und damit die Nebensaison beginnt. Von den 12 Zimmern ist im Schnitt maximal die Hälfte vermietet. Die meisten Gäste bleiben 2-3 Nächte.

Was wir so tun:

  • Tagesgeschäft: Anfragen beantworten, Buchungen entgegennehmen, Check in & Check out…
  • Bardienst. Klar, dass wir alle Cocktails erst mal selbst probetrinken mussten. Markus‘ erster, selbstgemixter Caipiroska war vergleichbar mit einem großen Biss in eine überreife Zitrone. Aber wir bessern uns.

    Pineapple Daiquiri by Lisa
    Pineapple Daiquiri by Lisa
  • Cleaning der öffentlichen Flächen (Gemeinschaftsküche, Veranda, Sonnendeck)
  • Guest Relations: Ein großer Begriff. Eigentlich trinken wir zusammen mit den Gästen während der Happy Hour Bier.
  • Set up der Buchungskanäle managen (Booking.com, Airbnb, Hostelworld…)
  • Markus ist noch damit beschäftigt, eine XML-Schnittstelle für Airbnb zu bauen. Nicht, dass er das je zuvor schon mal getan hätte.
  • Einkäufe für die Bar und Küche tätigen
  • Social Media Marketing: facebook & instagram. Hier mussten erst mal die Grundlagen geschaffen und dem Team die Basics nähergebracht werden. Ich arbeite dran!
  • neue Fotos vom Hostel für Social Media und die Buchungskanäle
  • Wir helfen den Gästen beim Rangieren mit den Kayaks am Steg. Dabei ging Markus baden. Mitsamt Handy in der Hosentasche.

    Eigene Motorboote und Kayaks
    Eigene Motorboote und Kayaks
  • Arnulfo ist zum Glück für jegliche Verbesserungsvorschläge unsererseits offen: so durfte ich z.B. neue Werbeschilder und eine Getränkekarte gestalten.

    Neue Getränkekarte by Lisa
    Neue Getränkekarte by Lisa

Als zusätzliches Plus für unsere Entwicklung sehen wir die Zusammenarbeit mit Cathi, einer Angestellten, die ausschließlich Spanisch spricht. Wobei Spanisch zu viel gesagt ist. Die Sprache nennt sich Guari-Guari, ist die der Eingeborenen von Bastimentos und mit Kreol vergleichbar – eine willkürliche Mischung diverser Sprachen und lokalem Dialekt. Aber so bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Kenntnisse zu verbessern.

Und was machen wir, wenn wir nicht arbeiten?

Unser aktueller Arbeitsplan sieht vor, dass wir immer dienstags und freitags frei haben. Diese Tage nutzen wir für größere Ausflüge. Aber auch sonst haben wir großes Glück, dass unsere früheste Schicht erst um 12 Uhr mittags beginnt. So bleibt auch mal am Morgen vor der Arbeit Zeit für kleine Unternehmungen. Zum Beispiel ist der einsame Wizard Beach zu Fuß zu erreichen – wenn auch auf einem mindestens 30-minütigen, beschwerlichen Weg durch den heißen, schwülen Wald. Auch eine morgendliche Runde mit dem Kayak übers Meer „vor der Haustür“ haben wir uns nicht nehmen lassen.

Ein Highlight war die „Zapatilla Tour“, die wir an unserem gestrigen freien Tag unternommen haben. Mit dem Motorboot ging es zunächst zu einer unbewohnten Insel mitten im karibischen Meer.

Etwas später haben wir Delphine gesehen, bevor wir dann vom Boot gesprungen sind, um in einem gut erhaltenen Korallengarten zu schnorcheln. Danach führte uns Hernando zu ein paar Inselchen voller Mangroven. Und endlich: dort entdecken wir Faultiere! Und zwar gleich fünf Stück innerhalb weniger Minuten.

Die Isla Bastimentos selbst ist als eine der ruhigeren Inseln der Provinz Bocas del Toro bekannt. Auch wenn sie flächenmäßig etwa so groß wie die lebhaftere Isla Colón ist, leben hier nur wenige tausend Menschen und der Ort ist innerhalb weniger Gehminuten durchquert. Im Ort selbst gibt es wenig zu tun und so ist auch das Nachtleben überschaubar. Dennoch gibt es ab und an in einer Bar Live-Musik oder die Reggae Night, was uns gelegen kommt.

Bis jetzt fühlen wir uns wohl und ich bin immer noch jeden Morgen überwältigt, wenn ich aus unserem Zimmer trete und zum ersten Mal den Blick aufs karibische Meer erhasche. Wir sind gespannt, was die nächsten drei Wochen hier auf Bastimentos und im Hostel noch so bringen!

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