San José und das Valle Central

Zurück geht es in das Land, wo die Weltreise vor vier Monaten für uns begonnen hat: Costa Rica. Doch diesmal werden wir das Lebensgefühl von PURA VIDA nicht nur zu zweit kennenlernen. Nein, diesmal sind wir zu dritt unterwegs, denn unser Freund Dorian alias „Doddl“ ist aus Deutschland zu Besuch. Ganze drei gemeinsame Wochen stehen uns bevor, um das Land der Ticos und Ticas, wie die Bewohner genannt werden, zu erkunden.

Das Zentrum von San José

Zunächst kommen wir in der Hauptstadt San José unter, wo wir ein paar Tage verbringen wollen. Unsere Unterkunft, das Fauna Luxury Hostel, liegt im westlichen Stadtteil Escazú. Die Innenstadt von San José ist mit dem Bus in etwa 20 Minuten zu erreichen. Wie auch schon vier Monate zuvor, beginnen wir mit einem Spaziergang durch das geschäftige Zentrum der Hauptstadt, schlendern durch die Markthalle, passieren den Parque Central mit seiner Kathedrale und das Nationaltheater. Diesmal besuchen wir auch das Nationalmuseum.


Zwei Spiele in der costa-ricanischen Fußballliga

Der folgende Tag steht ganz im Zeichen des Groundhoppings: gleich zwei Spiele aus der Primera División, der ersten costa-ricanischen Fußballliga, wollen wir uns anschauen. Den Anfang soll um 15 Uhr A.D. Carmelita gegen A.D. Municipal Pérez Zeledón machen. Als wir schließlich nach diversen Bus- und Taxifahrten im strömenden Regen am Stadion Alejandro Morera Soto in Alajuela ankommen, ist dies jedoch menschenleer. Hier findet heute wohl kein Spiel statt… Auf Nachfrage im Fanshop stellt sich raus, dass das Spiel stattdessen im 6 km entfernten Estadio Rafael Bolaños ausgetragen wird. Also auf ins nächste Taxi. Dort angekommen stellen wir fest, dass die heutige Spielstätte gerade vom drittgrößten Stadion des Landes auf einen einfachen Rasenplatz mit ein paar Betonrängen geschrumpft ist. Doch das soll uns nicht stören. Allein der aufgebrachte Rentner am Spielfeldrand, der permanent auf die Spieler einredet oder dem Linienrichter nachgeht, bietet genug Unterhaltung.

Am Abend steht dann um 20 Uhr das Zusammentreffen vom Tabellenführer Deportivo Saprissa mit A.D. Grecia im Estadio Ricardo Saprissa Aymá an. Dies gestaltet sich etwas einfacher – das Spiel findet immerhin am angekündigten Ort statt. Auch das Stadion und die dortige Stimmung können nun mehr beeindrucken – es wird getrommelt, als gäbe es kein Morgen.


Mit dem Mietwagen durch das Valle de Orosí

Für die nächsten zwei Tage besorgen wir uns in San José einen Mietwagen. Zunächst machen wir uns auf den Weg ins Valle de Orosí, südöstlich der Hauptstadt. Durch die saftig grüne Landschaft führt ab Paraíso eine etwa 30 km lange Schleife, die man mit einem Motorrad oder eben einem Mietwagen bestens erkunden kann. Von Paraíso geht es die ersten 10 km in den Süden bis nach Orosí. Wohin man schaut – Kaffee so weit das Auge reicht.Kaffeeplantagen Orosi
Mietwagen

Weiter geht es über die kurvenreiche Straße, wo wir an den Flüssen San Carlos und Rio Orosi vorbeikommen.

Am Stausee Lago de Cachí vorbei, kommen wir schließlich durch das Örtchen Urrajás. Hier halten wir an der Ruine, die im 16. Jahrhundert einst Kapelle, später Kirche war und durch ein schweres Erdbeben im 19. Jahrhundert zerstört wurde. Außer dem Außengemäuer ist nichts mehr erhalten. Der Eintritt in die kleine, parkähnliche Anlage ist frei, jedoch freut sich der Parkplatzwächter, der seinen Job sehr ernst nimmt, über ein paar Münzen.

Von Urrajás geht es zurück nach Paraíso, wo die Rundfahrt endet. Wer möchte und Zeit hat, kann die Schleife verlängern, indem er bei Orosí abzweigt und zum südlich gelegenen Parque Nacional Tapantí – Macizo de la Muerte fährt. Nach Belieben kann man hier wandern.


Mit dem Mietwagen zum Parque Nacional Volcán Poás

Am nächsten Tag brechen wir besonders früh auf, um den Parque Nacional Volcán Poás anzusteuern, der etwa 50 km nördlich von San José liegt. Der 65 km² große Park ist bei Besuchern sehr beliebt. Grund dafür ist die gute Zugänglichkeit zum gleichnamigen Vulkan. Alle Menschen, die schon immer mal in einen aktiven Vulkan blicken wollten, ohne ihn stundenlang mühsam besteigen zu müssen, sind hier genau richtig.

Im Voraus haben wir über das (benutzerunfreundliche) Reservierungssystem von SINAC Tickets gekauft (15 USD p.P. für Nicht-Einheimische). Dies ist derzeit die einzige Möglichkeit, an Eintrittskarten zu kommen. Weitere Infos findet ihr über die offizielle Facebook-Seite des Parks, die recht aktuell zu sein scheint. Die Touren finden im 20-Minuten-Rhythmus statt, dementsprechend sind auch die Eintrittszeiten minutengenau getaktet. Aufgrund der Wetterverhältnisse entscheiden wir uns für einen frühen Eintritt um 8.00 Uhr morgens. Es wäre doch zu ärgerlich, wenn man aufgrund der Wolken, die im Laufe des Tages aufziehen, den Vulkan nicht sehen könnte!

Alleine schon die Fahrt zum Nationalpark ist idyllisch, denn die Strecke führt durch malerische Hügel mit tollen Ausblicken. Die grüne Berglandschaft und die ansässigen Kuhherden versprühen teilweise sogar Schweizer Charme. Erst 10 Minuten vor der gebuchten Eintrittszeit wird einem der Einlass in den Nationalpark gestattet. Am Besucherzentrum werden wir zur Sicherheit mit Helmen versorgt. Da fühlt man sich doch gleich bestens geschützt, falls es zur Eruption kommt!Volcan Poas safety first

Dies ist nämlich gar nicht so unwahrscheinlich: erst im Frühjahr 2017 kam es zu mehreren Gasexplosionen des Vulkans! Dabei wurden Teile des Parks zerstört, der deshalb erst seit August / September 2018 wieder geöffnet ist. Noch immer sind einige Attraktionen des Parks, wie Wanderwege oder der Zugang zur Laguna Botos, wegen des Wiederaufbaus gesperrt und gerade werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Daher auch das neue Online-Reservierungssystem, das noch in den Kinderschuhen steckt, mit dem sich aber die Besucherzahlen und -zeiten besser kontrollieren lassen. Auch die Helme gehören u.a. zur neuen Ausstattung.

Am Besucherzentrum bekommen wir eine schnelle Einweisung durch einen Guide, werden dann aber alleine losgeschickt. Verlaufen kann man sich nicht: ein 600 m langer, asphaltierter Weg führt schnurstracks zur Plattform, von der aus man auf den Vulkan Poás und dessen Kratersee blicken kann.

Der Anblick ist wirklich beeindruckend. Unter die aus dem 300 m tiefen See aufsteigenden Wasserdämpfe und gelblichen Schwefelschwaden mischen sich die Wolken aus dem Umland. Auf dem Plateau wachen ein paar Ranger und Betonhäuschen sollen im Falle einer Eruption zum Schutz dienen. Auf knapp 2700 Höhenmetern und durch den Schwefel fällt das Atmen allmählich schwer. Ein weiterer Grund, warum die Besuchszeit strikt auf 20 Minuten beschränkt ist. Nach Ablauf dieser Zeit schickt uns einer der Ranger ordnungsgemäß wieder zurück zum Ausgangspunkt. Insgesamt dauert der Aufenthalt im Park daher nicht länger als 40 Minuten.


Am Abend sollen wir noch das Nachtleben von San José kennenlernen. Begleitet werden wir von Markus‘ ehemaliger Arbeitskollegin Alethya, gebürtige Costa-Ricanerin, die ihrem Heimatland gerade einen Besuch abstattet. Mit wem könnte man also besser Chiliguaro trinken und zu Reggaeton-Beats tanzen?

Am nächsten Mittag soll es raus aus der verregneten Hauptstadt an die Karibikküste gehen. Zumindest war das der Plan… to be continued

enjoy your journey!

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