Tagestour zur Laguna Humantay
Von Cusco aus lassen sich diverse Ausflüge organisieren, so auch eine eintägige Wandertour zur Laguna Humantay, die auf 4250 m zu Fuße des gleichnamigen Gletschers liegt. Mehr oder weniger zufällig landen wir im Reisebüro J.A. Travel in einer Seitenstraße des Plaza de Armas, die Richtung San Blas hochführt (Calle Triunfo 368). Dort erhalten wir ausführliche Informationen zur Laguna und der Tour und buchen diese für 90 Soles pro Person (22 EUR).
Früher Aufbruch in Cusco
Um 4.30 Uhr werden wir wie versprochen von unserem Guide Christian direkt an unserer Unterkunft, dem Nao Victoria Hostel, abgeholt. Gemeinsam gehen wir eine Straßenecke weiter, wo bereits ein Kleinbus (18-Sitzer) auf uns wartet. Ein paar andere Teilnehmer befinden sich schon im Fahrzeug und in den kommenden Minuten sammeln wir weitere Passagiere an verschiedenen Hotels in Cusco ein, bis wir eine Gruppe von 14 Personen sind. Interessanterweise sind wir beiden die einzigen „Gringos“ im Bus, alle anderen stammen aus Lateinamerika.
Zwischenstopp mit Stärkung in Mollepata
Von Cusco geht es etwa zwei Stunden auf und ab durch die peruanischen Anden, bis wir das Dorf Mollepata erreichen, das auf 2900 m liegt. Hier machen wir in einem Ausflugsrestaurant Rast und bekommen ein einfaches, aber stärkendes Frühstück serviert, das in der Tour inkludiert ist. Nach der erfolgten Toureinweisung durch unseren Guide fahren wir eine weitere Stunde durch die Anden. Im Hintergrund blitzen bereits die schneebedeckten Gipfel des Humantay (5800 m) und Salkantay (6200 m) hervor. Ein toller Anblick!
Start der Wanderung in Soraypampa
Auf 3800 m erreichen wir schließlich den Parkplatz vor Soraypampa. Ab hier startet unsere Wanderung. Zunächst geht es 25 Minuten über einen flachen Schotterweg bis Soraypampa. Die letzte Möglichkeit, sanitäre Anlagen aufzusuchen, bevor der Aufstieg beginnt.
Insgesamt liegen etwa 5 km und 400 Höhenmeter vor uns. Wer sich nicht fit fühlt oder Probleme mit der Höhe hat, kann es trotzdem bis zur Laguna Humantay schaffen: Direkt zu Beginn hat man die Möglichkeit, ein Pferd auszuleihen.
Aber auch, wenn du weiter oben schlapp machen solltest, warten am Wegrand noch Pferde auf dich.
Wir verzichten auf die tierische Unterstützung. Schließlich dient uns die Tour auch als Test und Training, vorbereitend für die über 5000 m hohen Rainbow Mountains, die wir in den kommenden Tagen erklimmen möchten.
Der Aufstieg ist anstrengend, denn die dünne Luft macht sich bemerkbar. Immer wieder brauche ich kurze Pausen, um meine Atmung zu kontrollieren und den Puls wieder zu beruhigen. Dennoch ist die Wanderung machbar, denn jeder kann sein eigenes Tempo gehen. So spaltet sich unsere Gruppe sehr schnell auf und ein paar entscheiden sich unterwegs dann doch noch für ein Pferd. Unser Guide bleibt konsequent bei den Hinteren der Gruppe, für den Fall, dass jemand Sauerstoff aus der Flasche benötigt.
Tipp: Bei der Auswahl des Tourveranstalters solltest du darauf achten, dass Sauerstoffflaschen und ein Erste-Hilfe-Kit zur Standardausstattung des Guides gehören!
Markus erreicht bereits nach 1,5 Stunden, ich etwa eine Viertelstunde später, das Ziel: die Laguna Humantay. Als ich die Laguna Humantay das erste Mal erblicke, bin ich etwas enttäuscht, denn die Farbe des Wassers ist nicht annähernd so türkis, wie ich es auf Bildern gesehen hatte. Außerdem beginnt es gerade zu regnen und es ist ziemlich neblig.
Dennoch bin ich in dem Moment einfach froh, oben angekommen zu sein, ganz nach dem Motto: außer Atem, aber glücklich. Beeindruckender als die Lagune sind die schneebedeckten Berge des Humantay, die im Hintergrund majestätisch in die Höhe ragen.
Wir haben genug Zeit, uns am Ufer der Lagune umzuschauen, die Umgebung zu erkunden und Fotos zu machen. Als der Regen aufhört und sich der Nebel etwas verzieht, ändert sich auch die Farbe des Wassers und erscheint an einigen Stellen heller und grünlich. So bekomme ich doch noch einen guten Shot:
Schließlich trommelt uns der Guide zusammen, um Infos über die Lagune mit uns zu teilen. Ich lerne: Das Wasser schimmert nur dann so türkis, wenn der Himmel klar ist und die Sonne scheint (was heute eben nicht der Fall ist). Grund dafür sind spezielle Mineralien in der Lagune, besonders der hübsche Stein namens Türkis, dessen Farbe von der Sonne reflektiert wird und dass Wasser türkis scheinen lässt:
Kurz darauf brechen wir zum Rückweg auf, der bergab natürlich um einiges einfacher ist und uns nur rund 45 Minuten kostet.
Auf einmal machen sich bei uns beiden Kopfschmerzen bemerkbar, vielleicht sind wir zu schnell abgestiegen? Auf der Rückfahrt im Bus herrscht Totenstille, alle sind müde und freuen sich auf das bevorstehende Mittagessen in Mollepata. Dies ist ebenfalls in der Tour inkludiert und findet im gleichen Restaurant wie das Frühstück am Morgen statt. Ein recht üppiges Buffet mit allerlei lokaler Spezialitäten wartet hier auf uns. Im Anschluss fahren wir zwei Stunden zurück bis Cusco. Abgesehen vom Fahrer schläft der gesamte Bus – inklusive Guide.
Unser Fazit – Laguna Humantay Tour
Die eintägige Laguna Humantay Tour hat uns sehr gut gefallen und würden wir daher weiterempfehlen, die Landschaft ist mehr als sehenswert. Auch an dem Veranstalter gibt es nichts auszusetzen. Alles war gut organisiert, unser Guide Christian wirkte sehr kompetent, motivierte uns vor der Wanderung und sorgte mit seiner fröhlichen Art für gute Stimmung in der Gruppe.
enjoy your journey!
Hallo Ihr ! Mit den schönen ich nehme an vor Ort von den Einheimischen hergestellten (gewebt ?) Bekleidung ,
seht Ihr auch wie diese aus . Ich schlisse mich der in Eurem Bericht erwähnten Meinung an ,der Blick zum Gebirge ist schöner als die Lagune . Liegt evtl. auch am Wetter.
Grus Klaus und Ingrid.