Direkt oder indirekt – Wie und wo buche ich am besten?

Du hast recherchiert, Bewertungen gelesen und dich nun für ein Hotel entschieden. Schon stehst du vor der nächsten Frage: Wie und wo soll ich das Hotel buchen? Die Möglichkeiten sind ja vielfältig. Direkt im Hotel – also telefonisch, per Mail, über dessen Website? Oder indirekt über ein Online-Portal wie booking.com?

Ich konzentriere mich in diesem Beitrag in erster Linie auf die Aspekte Verfügbarkeit und Preis. Es gibt natürlich noch weitere Faktoren, die man zur Bewertung heranziehen kann, z.B. die Praktikabilität bzw. der Komfort der Buchungsweise oder die Kontaktmöglichkeit bei Fragen. Auf diese gehe ich jedoch nicht näher ein, da diese jeder für sich individuell bewerten kann. Oft ist es eben einfach „Geschmackssache“, ob man lieber persönlichen Kontakt mit dem Hotel hat oder ob einem der virtuelle Weg genügt.

Aspekt Verfügbarkeit

Aus der Sicht des Hotels sieht das Ganze so aus: Das Hotel verkauft seine Zimmer finanziell gesehen am liebsten über einen direkten Kanal, sprich z.B. telefonisch, per Mail oder über die eigene Website. Hintergrund: durch den Direktvertrieb entstehen dem Hotel die geringsten bzw. keine Kosten (wie z.B. Gebühren an einen Vermittler). Das bedeutet, dass die net contribution, also das, „was am Ende für das Hotel hängen bleibt“ am höchsten ist.

Aus meiner beruflichen Vergangenheit weiß ich, dass dieser Reingewinn und die daraus resultierende Relevanz der Raten gestaffelt und in Kategorien unterteilt wird. Ich kenne diese Kategorien als Buchstaben von A bis Z, wobei A die Rate darstellt, die dem Hotel den höchsten Reingewinn bringt, also dem Hotel am wichtigsten ist.

An Tagen mit hoher Nachfrage wird das Hotel einige Ratenkategorien schließen, was bedeutet, dass diese gänzlich vom Verkauf ausgeschlossen werden. Logischerweise werden die Ratenkategorien mit dem geringsten Reingewinn immer als erstes geschlossen.

Was bedeutet das für dich?

Wenn es bei OTAs (Online Travel Agencies) wie z.B. booking.com für deinen gewünschten Reisezeitraum keine Verfügbarkeit mehr gibt,  bedeutet das nicht automatisch, dass das Hotel tatsächlich komplett ausgebucht ist. Gegebenenfalls ist nur das Kontingent von booking.com vergriffen, also die Anzahl an Zimmern, die das Hotel booking.com zum Weiterverkauf zur Verfügung stellt. Oder das Hotel hat bereits die Ratenkategorien geschlossen, die den Vertrieb über OTAs beinhalten.

Screenshot von booking.com: Zu den gewünschten Daten ist das Hotel auf booking.com schon ausgebucht


Tipp:
Du kannst das Hotel direkt kontaktieren und nachfragen, vielleicht sind die Kategorien des Direktvertriebs ja noch offen und du hast doch noch die Chance auf ein Zimmer zum gewünschten Zeitraum.

Aspekt Preis

Preislich gesehen lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen, ob die Buchung auf dem direkten Weg günstiger ist als auf dem indirekten – oder umgekehrt. In der Praxis kommen beide Fälle vor.

Daher lohnt sich – wie auch hinsichtlich der Verfügbarkeit – oft der Vergleich des Preises auf der eigenen Website des Hotels (Direktvertrieb) mit den Preisen auf den Seiten der OTAs (indirekter Vertrieb). Anstatt dich durch zahllose Internetseiten zu klicken, kannst du hier natürlich Preisvergleichsseiten (sogenannte Meta-Searcher) wie z.B. trivago.de nutzen. Das kann dann so aussehen:

Screenshot von trivago.de: In diesem Fall kostet das Zimmer auf der direkten Hotelwebsite (Mercure) genauso viel wie auf den bekannten OTAs booking.com und Expedia.de

Fazit

Auch wenn Kunden heutzutage verstärkt OTAs nutzen und damit den indirekten Vertriebsweg oft bevorzugen, bedeutet das nicht gleich, dass booking.com, Expedia.de und Co. immer die bessere Wahl sind. Also lass dich nicht sofort abschrecken, wenn ein OTA dein Hotel als ausgebucht anzeigt und buch nicht sofort das erste Angebot, das du entdeckst. Oft genügt eine kurze Mail oder ein kurzer Anruf beim Hotel. Es lohnt sich, den direkten mit dem indirekten Buchungsweg hinsichtlich Preis und Verfügbarkeit zu vergleichen.

4 Kommentare

  1. Also ich bin klarer online Bucher, was das Reisen betrifft. Ich empfinde es auch ein wenig als Luxus, mit nur ein paar Mausklicks sein Hotel auswählen und buchen zu können.
    Wenn booking.com aber anzeigt, dass mein Traumhotel nicht mehr verfügbar ist, buche ich dann doch hin und wieder direkt, denn wie du schon sagtest, dort gibt es dann doch meistens noch freie Zimmer.

    Liebe Grüße, Kay
    http://www.twistheadcats.com

    1. Hi Kay, danke für deinen Kommentar! Ehrlich gesagt geht führt unser erster Weg auch immer zuerst zu booking.com. Aber es ist ja gut zu wissen, welche Alternativen man hat 🙂 Wirklich interessant, wie sich das Buchungsverhalten in den letzten Jahren geändert hat. Liebe Grüße, Lisa

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