Ein Spiel im magischen Maracanã
14.09.2017, Estádio do Maracanã, Copa Sudamericana – Achtelfinale
Fluminense Rio de Janeiro – LDU Quito 1:0

Drumherum

Offiziell heißt das Maracanã „Estádio Jornalista Mário Filho“. Selbiger setzte sich in den 40er Jahren dafür ein, dass das Hauptstadion der Fussball-WM 1950 in und nicht außerhalb des Stadtgebietes gebaut werden sollte. Nach den olympischen Spielen 2016 in Rio lagen der Rasen und das Stadion brach, eine Schande für diese stolze Fußballnation.

Die Copa Sudamericana ist ein mit der UEFA Europa League vergleichbarer Wettbewerb des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL. 2017 sind über 50 Mannschaften in das Turnier gestartet. Bei nur zehn Mitgliedsverbänden des CONMEBOL treffen recht schnell Mannschaften aus der gleichen Liga aufeinander. Umso besser, dass wir ein „echtes“ südamerikanisches Duell zwischen Rio de Janeiro und Quito (Ecuador) sehen konnten.

Wie kommt man zum Maracanã?

Es ist ganz einfach. Das Maracanã hat eine gleichnamige Metro- bzw. Zugstation. Die Metro L2 verbindet das Stadion mit dem Stadtzentrum sowie den Stadtteilen Flamengo und Botafogo, was gleichzeitig auch die Endhaltestelle der L2 ist. Von der Copacabana aus lässt sich die Endstation der L2 ebenfalls gut erreichen. Die Fahrt mit der Metro dauert 45 – 60 Minuten, ist dafür aber preisgünstiger als ein Taxi und genauso schnell (wir haben es überprüft).

Wo haben wir die Tickets gekauft?

Auf der Website von Fluminense erfuhren wir, dass es ein paar Verkaufsstellen in der Stadt gibt. Wir haben uns für den Ticketshop direkt am Stadion entschieden,sind einen Tag vor Spielbeginn bereits zum Stadion und haben uns Karten gesichert. Wir erfragen uns den Weg zur Ticketbude, eine Karte kostet ca. 10 Euro. Achtung, es gibt auch eine Verkaufsstelle nur um das Stadion zu besichtigen und die liegt genau auf der anderen Seite des Stadions.

Vor und während des Spiels

Es dämmert schon, als wir die breitangelegte Fußgängerbrücke von der Metrostation hin zum Stadion nehmen. Mehrere gezündete Raketen heißen uns willkommen. Die Lage vor dem Stadion ist dennoch sehr entspannt. Auch die Sicherheitskontrollen und der Weg in den Block gestalten sich reibungslos. Um in die Blöcke zu kommen, läuft man auf ebenfalls sehr breitangelegten Rampen, die mich an Ausfahrten in einem Parkhaus erinnern.

Blick auf das Maracana
Blick von der Metrostation

Im Block angekommen, blicken wir ins weite Rund. Hier haben schon viele wichtige Spiele stattgefunden. Bei der WM 1950 Brasilien – Uruguay vor vermutlich 200.000 Zuschauern oder aus deutscher Sicht das erfolgreiche Viertelfinale bzw. Finale der Weltmeisterschaft von 2014.

Natürlich sind wir Deutschen viel zu früh und lange sieht es so aus, als ob das Stadion weitestgehend leer bleibt. Aber stetig kommen mehr Anhänger (insgesamt fast 46.000) und auf einmal ist die Stimmung da. Ausgehend vom Block mit den aktiven Fans bahnen sich Lieder und Anfeuerungsrufe ihren Weg durch das Stadion und es wird richtig laut. Der Torwart der Gäste wird schon beim Warmmachen als einziger seines Teams konsequent bepöbelt.

Dann fällt schon in der 7. Minute das 1:0 für die Gastgeber und es wird noch lauter. Allerdings ist die Geschichte des Spiels dann auch schnell erzählt. Technisch nett anzusehen, aber ohne Durchschlagskraft. So betrachten wir weiter die Fluminense-Fans, die jeden gescheiterten Angriff ihres Teams als persönliche Beleidigung verstehen. So sind sie, die Südamerikaner: was sie tun, das tun sie mit Leidenschaft.

Noch liegt es ruhig da.
Noch liegt es ruhig da.
Verbundenheit mit dem Verein.
Verbunden mit dem Verein.

Das ganze Stadion singt.

Das ganze Stadion singt.

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