El Salvador: Santa Ana und die Ruta de las Flores

Nach knapp vier Wochen im schönen Guatemala verlassen wir das Land vom Lago Atitlan aus und steuern das nächste Ziel in Mittelamerika an: Santa Ana in El Salvador. Zwölf Stunden sind wir dafür unterwegs, zunächst geht es per Boot zurück nach Panajachel, mit einem Shuttle bis nach Guatemala-City und schließlich mit einem großen Bus der Gesellschaft Transporte del Sol über die Grenze nach El Salvador. Endlich angekommen in diesem schnuckligen Land am Pazifik, das gerade mal so groß ist wie Hessen!

Es ist bereits dunkel, als wir an einer Tankstelle am Highway nahe Santa Ana rausgelassen werden, denn der Bus fährt direkt weiter in die Hauptstadt San Salvador. Netterweise hat unser Busfahrer bereits einen Taxifahrer gerufen, der uns erwartet und in die Innenstadt von Santa Ana bringen soll. Nichts an seinem Auto sieht nach Taxi aus und wir sind immerhin froh, dass die Tür nicht abfällt, als wir einsteigen. Nach fast zwölf Stunden on the road wollen wir einfach so schnell wie möglich in unsere Unterkunft: das Pool House Hostel.

Da haben wir die Rechnung wohl ohne unseren „Taxi“-Fahrer gemacht. Trotz mehrmaliger Nennung des Namens, fährt er uns entschlossen zu einem anderen Hostel. Seine Begründung: „Aber hier steigen immer alle Amerikaner ab!“ Schön und gut, aber wir sind weder Amerikaner, noch an diesem Hostel interessiert, da wir woanders gebucht haben! Nach etwas Diskussion kommen wir dann irgendwie doch noch am richtigen Ziel an…


Ausflug ins Nationalstadion nach San Salvador

Vom Hostelbesitzer Julio werden wir herzlich empfangen und erfahren, dass er mit Freunden am nächsten Tag zum Viertelfinale der CONCACAF League möchte: es spielt C.D. FAS Santa Ana gegen Arabe Unido aus Panama. Super, das hatte Markus ohnehin schon ins Auge gefasst! Da das Stadion von Santa Ana gerade renoviert wird, findet das Spiel im Nationalstadion in San Salvador statt. Am kommenden Nachmittag machen wir uns also mit dem Auto gemeinsam auf den Weg in die Landeshauptstadt, die etwa eine Stunde entfernt liegt – aufgrund des Verkehrs ist man für gewöhnlich länger unterwegs. Trotzdem kommen wir recht gut durch und so bleibt zum Glück noch Zeit für ein paar Bier, bevor wir das Stadion betreten. Trotzdem läuft das Spiel schon ein paar Minuten, als wir unsere Plätze erreichen – typisch salvadorianisches Timing. Die Jungs haben besondere Tickets besorgt: wir haben eine Art Logenplatz und dürfen einen kleinen Balkon mit toller Sicht unser Eigen nennen – sogar eine eigene Toilette haben wir. Und das für gerade mal 10 USD pro Person! In Europa unvorstellbar.Logenplatz San Salvador


Die Ruta de las Flores

Am folgenden Tag steht eine Tour entlang der bekannten Ruta de las Flores an. Das Besondere ist, dass der Hostelbesitzer die Tour selbst durchführt und ausnahmslos alle Gäste mitfahren, die Unterkunft bleibt für den Tag geschlossen – wie ein kleiner Betriebsausflug. Zwei große Autos und Kofferräume voll mit Kanadierinnen, Briten, Australiern und Deutschen machen sich auf den Weg von Santa Ana Richtung Süden in hügeligere Landschaft. Unser erster Stopp ist Los Churros, in der Nähe des Städtchens Juayua, auch bekannt als 7 Waterfalls. Die weniger Kälteempfindlichen können in den Becken im klaren Wasser schwimmen, mutige einheimische Jünglinge klettern sogar die Felsen hinauf und springen.

Wasserfall springen

Im Ortskern von Juayua essen wir an einem Straßenstand zu Mittag. Die Mädels zieht es danach zum Shopping auf dem gegenüberliegenden Hauptplatz vor der Kirche, wo handgemachte Souvenirs angeboten werden.

Gesättigt geht es wieder zurück in die Autos und zu einem Aussichtspunkt mit Blick über die saftig grüne Landschaft von El Salvador.

Nächster Halt ist bei einem Labyrinth in der Nähe von Apanhecat. Neben dem großen Heckengarten gibt es hier übrigens ausgezeichneten Kaffee auf einer Terrasse, von der aus man die anderen Besucher von oben beim Verirren beobachten kann.Labyrinth von oben
Im Ortskern von Apanhecat besuchen wir dann eine kleine Markthalle, wo salvadorianische Snacks und Desserts wie frittierte Yuca-Bällchen mit Honig oder Bananenscheiben in Karamellsoße gekostet werden.

Der letzte Stopp unserer Tour ist das hübsche Städtchen Ataco, in dem man an vielen Hauswänden farbenfrohe Malereien und Graffiti bestaunen kann:

In einer kleinen Werkstatt bekommen wir einen Einblick in das Pressen von Maisbrei, der später für die Herstellung von z.B. Tortillas verwendet wird.

Rund um den Hauptplatz mit der Kirche findet man auch einige Unterkünfte, Cafés, Schmuck- und Souvenirstände.


Innenstadt von Santa Ana

Am kommenden Tag schaffen wir es endlich auch mal in die Innenstadt von Santa Ana. Highlight ist sicherlich die Catedral de Nuestra Senora Santa Ana. Hier kommen wir gerade pünktlich zu einem Kindergottesdienst.

Rund um die Kathedrale liegt Santa Anas Zentrum mit einem kleinen Park, vielen Essensständen, Restaurants, dem Theater und der Stadtverwaltung.


Mit dem Bus verlassen wir Santa Ana und reisen weiter nach San Salvador, wo nun der erste Besuch aus der Heimat auf uns wartet 🙂

enjoy your journey!

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